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Zurück zum Glück.

Aktualisiert: 11. März 2022

Ein Plädoyer für mehr Achtsamkeit im Alltag - ein Artikel über's einfach-da-sein.

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Wenn wir unsere Kinder beobachten, können wir viel lernen.

Kinder sind einfach da. Jetzt.

Im Moment.

Nicht morgen, nicht gestern.

Nicht hier, nicht dort.

Einfach da!

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Meine jüngere Tochter kommentiert oft, was sie tut. Es hat mich beinahe umgehauen, als ich merkte, wie achtsam sie ist: Beim Rennen sagte sie "ich renne", beim Hüpfen sagte sie "ich hüpfe". Das war ein Augenöffner für mich!


Kinder versinken mitunter förmlich in den Momenten. Wenn sie spielen, wenn sie entdecken, wenn sie Neues lernen. Sie erreichen einen Trance-ähnlichen Zustand: tiefe Bauchatmung, kaum ansprechbar, dabei höchst konzentriert. Man meint zu sehen, wie es in den kleinen Köpfen rattert. Wie sie lernen, wie sie verstehen. Wie sie die Welt und sich selbst und uns einfach so hinnehmen, wie sie sind. Ohne verändern zu wollen (und zu können). Das alles heißt nicht, dass sie immer zufrieden und glücklich und ausgeglichen sind - denn auch die Gefühle, die sie spüren, nehmen sie einfach an und artikulieren sie. Sie nehmen es als selbstverständlich hin, dass sie da sind. Und so leben sie ihr Leben - von Moment zu Moment, von Gefühl zu Gefühl. Immer achtsam, immer da.


Wann haben wir das verlernt? Warum haben wir es verlernt? Haben wir es wirklich verlernt?

Vielleicht haben wir es nur vergessen. Haben uns angepasst an diese schnelle, laute, fordernde Welt. Wir ließen sie los, die Dinge, die wir betrachteten. Wir wendeten den Blick ab. Wir lernten, uns zu beeilen. Wir lernten, uns zu misstrauen. Wir lernten, uns zu betäuben, die Gefühle einfach nicht mehr zu spüren. Wir lernten, uns anzupassen. Wir verlernten das da-sein.


Dabei ist es so wichtig! So essentiell, um gesund und glücklich zu sein. Um sich frei und glücklich zu fühlen.


Wenn wir an einen bestimmten Punkt im Leben kommen, wird es uns (vielleicht) klar: dass es etwas gibt, das uns helfen könnte. Doch Theorie und Praxis sind zwei sehr unterschiedliche Dinge!


Lass mich dir eins sagen: Du kannst es wiederfinden, du kannst es wieder lernen - das einfach-da-sein.


Dafür brauchst du gar nicht viel. Klar, es kann hilfreich sein, dir Unterstützung zu holen. Es gibt zahlreiche Ratgeber, Blogs, Vlogs, Coachings, Trainings, Retreats und, und, und. Sie können wunderbar hilfreich sein und du darfst ausprobieren und wählen, was dir gut tut! Es geht hier um dich (möglicherweise um mehr) - also tu dir Gutes! Du bist es wert. Was du ziemlich sicher brauchst, sind Wiederholung, Übung, Ruhe - und sehr viel Geduld mit dir selbst. Verzeih dir, wenn es nicht sofort klappt. Ansonsten ist es eigentlich gar nicht schwer. Du brauchst nur dich.


Fang klein an.


Beobachte deinen Atem. Atme ein, atme aus. Zwischendurch geschieht eine kleine Pause. Fühle, wie die Luft durch deine Nase einströmt. Kannst du ihren Weg durch deinen Körper verfolgen? Spürst du, wie sie dich versorgt, dich lebendig macht? Spürst du, wie sie beim Einatmen erwärmt wird und warm deinen Körper verlässt? Du kannst sehr viel spüren, wenn du nur hin-fühlst.


Jetzt denkst du vielleicht: "Wann soll ich das denn bitte schaffen? Jetzt auch in Ruhe atmen? Womöglich noch meditieren? Die hat doch 'nen Vogel! Ich hab doch jetzt schon für nix Zeit!"

Oder so ähnlich.


Wie gesagt - fang klein an.


Du musst dich gar nicht für eine Stunde raus nehmen. Du brauchst keinen Babysitter, um achtsam werden zu können. Du musst kein dreiwöchiges Retreat auf Bali buchen.


Du darfst einfach da-sein.

Nimm an, was ist, ohne es zu bewerten.


Nimm es an, ohne es ändern zu wollen.


Sei da, wenn es laut (lebendig!) ist. Atme ein, atme aus. Immer wieder. Es ist auch dann laut, wenn du nicht auf dich achtest, bloß blöder. Vielleicht passieren Dinge, die du hinterher bereust. Also atme!

Sei da, wenn du einen Moment der Ruhe und Entspannung genießt: Eine Tasse Kaffee oder Tee nur für dich. Ein Blick aus dem Fenster. Vogelgezwitscher am Morgen. Deine Kinder, die vergnügt singen oder spielen. Allein im Bad. Beim Bus fahren. Egal wo und wie - du musst die Momente nur wahrnehmen und dann darfst du eintauchen und da-sein!


Lass die Gedanken, die aufkommen, zu - sei gütig mit ihnen - kannst du sie ziehen lassen? Konzentriere dich immer wieder auf das, was ist. Dieser Moment.

Es wird immer leichter werden und du wirst merken, dass jedem Moment ein Zauber innewohnt, der entdeckt werden kann. Jeder Moment kann kostbar sein, denn du kannst dich spüren. Dabei geht es nicht darum, dass du permanent entspannt und cool bist oder nicht mehr fühlst oder dich nicht mehr ärgerst oder.... es geht darum, dass du es zulässt, ohne es ändern zu wollen. Alles, was kommt, alles, was geschieht, darf sein.


Alles ist in Aufruhr - doch in dir drin kannst du Frieden finden. Du darfst dir einen Raum schaffen, in den du abtauchen kannst, wenn es im Außen zu viel ist.


Lass es sein. Sei einfach da.


Atme ein, atme aus.


Ein.


Aus.

 
 
 

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