Alles wird vorüber gehen...
- ninaherzlieb
- 22. Feb. 2022
- 2 Min. Lesezeit
Über stürmische Zeiten
In den letzten Tagen wurde mir mal wieder besonders deutlich, wie sehr das ganze Leben von Veränderung geprägt ist und wie alles der Vergänglichkeit unterworfen ist. Das Wetter spielte verrückt - richtiges Wechselwetter! Es wechselten sich starker Regen mit Sonnenschein und orkanartiger Wind mit Windstille ab. An keinem Tag war das Wetter (für mich) vorhersehbar und der Tag richtig planbar - selbst der Blick in den Himmel - oder in die Wetter-App - konnte Sicherheit bringen. Denn sogar ein wolkenfreier Himmel veränderte sich binnen einer halben Stunde und plötzlich stand ich, obwohl die Vorzeichen scheinbar fehlten, im Regen. Ähnlich wie das Wetter verhielt es sich mit den Stimmungen in unserer Familie. Mir wurde ein wenig schmerzlich und gleichzeitig ehrfürchtig bewusst, dass auch hier alles vergänglich ist. Es gab Zeiten großen Glücks und großer Freude gefolgt von Zeiten großer Wut und Traurigkeit. In manchen Momenten fühlte ich mich der Verzweiflung nah - die Gefühle waren mir zu groß, die Begleitung meiner Kinder zu anstrengend und ich nicht besonders gut aufgestellt. (Solche Tage gibt es - das ist menschlich!) Doch was mich wirklich verblüffte und faszinierte, war die Veränderung, die im Laufe des Tages immer wieder spürbar war. Auf meine Niedergeschlagenheit (gespeist aus meinen negativen Gedanken) folgte Leichtigkeit! So, wie sich draußen die schwarzen Wolken durch den starken Wind verzogen und die Sonne plötzlich schien, so veränderte sich die Stimmung innerhalb meiner Familie. Meine zunächst streitenden, schreienden, um sich schlagenden Kinder spielten plötzlich harmonisch miteinander. Auf Gefühle wie Verzweiflung und Überforderung folgte ein Gefühl der Harmonie und der tiefen Zufriedenheit. Wir wechselten zeitweise zwischen den Extremen und ich wünschte mir an manchen Stellen, dass es leichter werden könnte. Als ich jedoch anfing, es anzunehmen, wurde alles leichter! Ich versuchte, mich nicht in Bewertungen, Gedanken und Emotionen zu verstricken, sondern den Moment anzunehmen, als das, was er war. Die glücklichen Momente ebenso wie die weniger glücklichen. Die leisen wie die lauten. Ja, manche Momente waren unfassbar anstrengend, nervenaufreibend und stressig. Doch es ging immer wieder vorbei! Ich versuchte, in den „lichten“ Momenten aufzutanken. Ich genoss sie ohne Wenn und Aber und ohne mir groß Gedanken zu machen. Ich badete im Moment, im Gefühl. Denn das wurde mir klar: das ist das Wesen der Vergänglichkeit: alles ist vergänglich - nicht nur der Sturm, auch die Sonne bleibt nicht für immer. Auf die stürmischen Momente werden sonnige Momente folgen! Und umgekehrt.. die leichten und glücklichen Momente sind ebenso vergänglich. Umso schöner ist es doch, wenn wir uns dessen bewusst werden, um die schönen Momente noch intensiver zu genießen. Oder die anstrengenden Momente annehmen zu können in dem Bewusstsein, dass auch sie vergehen. Es wird immer und immer wieder anders! Alles ist vergänglich - alles fließt. Oder wie die Toten Hosen es formulieren: Alles wird vorüber gehen - die gute und die schwere Zeit, nichts bleibt jemals stehen… also genießt sie, die guten und die schweren Zeiten. Oder nehmt an, was sich nicht ändern lässt. Atmet ein, atmet aus - und wieder von vorn.





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